Am Platzenberg 22
Sie ist die erste der drei Platzenberg-Mühlen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts befindet sich hier eine „Walk- und kleine Mahlmühle“ im Besitz des landgräflichen Hofrats Casimir von Creutz aus Homburg. Heute liegen hier die Rentmeistermühle und die Kräutermühle dicht beieinander. Eine der zwei Mühlen wurde erst zwischen 1806 und 1824 errichtet. Es ist nicht nachweisbar, welche von beiden Mühlen die ältere ist.
Ob die Rentmeistermühle ihren Namen vom Beruf eines ehemaligen Besitzers oder vom Namen der in der Nähe liegenden Flur „Auf dem Rentmeister“ hat, lässt sich nicht klären. Dass der Flurname vom Mühlennamen abgeleitet wurde oder umgekehrt – beides scheint möglich.
1750
Eine Walkmühle im Besitz der Familie von Creutz wird an dieser Stelle erwähnt.
1775
Der Strumpfweber Abraham Marx wird in Schriften als Betreiber genannt.
1798
Die Witwe von Creutz verkauft die Walkmühle an den Homburger Schulheißen Bruyère.
1806
Die Strumpffabrik Schudt & Co. ersteigert die Mühle, verkauft 18 Jahre später aber zwei Mühlen. In der Zeit von 1806 bis 1824 muss die zweite Mühle erbaut worden sein, ob Kräutermühle oder Rentmeistermühle ist unklar.
1824
Philipp Sebastian Hein kauft die Rentmeistermühle, sein Bruder Wilhelm die Kräutermühle. Die Rentmeistermühle wird vom neuen Besitzer laut einem Kontrollbuch für Müller anfangs als Mahlmühle für Weißmehl betrieben.
1840
Hein stellt die Mühle auf die Produktion von Pappe um.
1872
Als Hein stirbt, übernimmt sein Schwiegersohn Hermann Roth die Mühle.
In den 1930er-Jahren wird für den Antrieb zuerst ein Verbrennungsmotor, danach ein Elektromotor installiert, weil der Dornbach nicht mehr ausreichend Wasserkraft für das Mühlrad liefern kann.
1968
Einstellung der Pappdeckelproduktion durch die Familie Roth, in deren Besitz sich die Rentmeistermühle heute noch befindet.