Hölschers Mühle 1936
Die Hölschers Mühle ist die westlichste, am höchsten gelegene und zugleich die jüngste der 12 Oberstedter Mühlen. Sie markiert den Beginn der Mühlenwanderung. Die unmittelbare Nachbarmühle, nur einmal über die heutige Fahrstraße hinweg, ist die Hardertsmühle.
1848
Die Mühle wird von dem Papiermacher Johann Jacob Herzberger in „den obersten Rosengärten“ als Pappdeckelmühle errichtet, im „dritten Anlauf“ nach zwei vorangegangenen Ablehnungen einer Baugenehmigung.
1849
Beginn der Produktion.
1853
Anklage der Konkurrenz gegen Herzberger wegen „unbefugten Betriebs der Müllerei“, da „ohne Meisterrecht“. Die Anklage wird verworfen, da Herzberger „nur Pappe“ produziert, was ohne Meisterrecht und Zunft möglich ist.
1872
Nach Herzbergers Tod verkauft seine Witwe die Mühle an Heinrich Hölscher. Zwei weitere Generationen dieser Familie, Haak und Schaller, betreiben die Mühle weiter.
1891
Die Mühle brennt vollständig nieder und wird neu aufgebaut.
1919
Mangels ausreichender Wasserkraft für den Mühlenbetrieb wird ergänzend ein Verbrennungsmotor eingesetzt, später im 2. Weltkrieg ein Elektromotor.
1946
Das Wasserrad wird abgebaut, da inzwischen ohne Funktion.
1971
Einstellung der Produktion durch die Familie Schaller, nachdem bis dahin Kartonagenhersteller in Frankfurt am Main und Bad Homburg beliefert wurden. Seitdem reines Wohnanwesen der Familien Schaller und Leonhard.
1997
Aus den Resten des Kollergangs wird in der Ortsmitte von Oberstedten der „Stedter Mühlenbrunnen“ errichtet.
2022
Schaller/Leonhard verkaufen das Anwesen. Es bleibt Wohnanwesen.